Vita

[ezcol_1quarter]portrait

» Vita als PDF-Download[/ezcol_1quarter] [ezcol_3quarter_end]Von allen Dingen, die ein Kind interessieren, die es ausübt und zu Hause oder in der Schule lernt, war mir Zeichnen schon sehr früh ein Universum. Ein Mittel, durch das ich mich gut und geborgen und frei fühlte. Beim Zeichnen war ich, ich selbst. Zeichnen erlaubte mir ohne Zögern, das machen zu dürfen, das erscheinen zu lassen, was in mir ist und mich bewegt hat. Ich zeichnete zu Hause mit Kohle auf Wände, auf Nachbarwände, unserer Straße, mit Stiften auf meine Lehrhefte, Bücher und auf Schulbänke, obwohl ich immer Ärger bekam.

Als ich mein Interesse für das Zeichnen und Malen entwickelte, setzte ich mich auch in meinen Arbeiten mit der Lage meiner Heimat Kurdistan (Irak) auseinander, was mir bald zum Verhängnis wurde und schließlich zu meiner Flucht führte. Ende 1994 kam ich als Flüchtling nach Deutschland, ein für mich fremdes Land mit fremden Menschen und fremder Sprache. Sogar in meinem Wohnort dem Asylheim teilte ich ein kleines Zimmer mit 12 Flüchtlingen anderer Herkunft. Das einzige Mittel, was mich als Flüchtling und als Mensch beschreiben konnte, war zeichnen. Da habe ich angefangen, intensiv zu zeichnen. Zuerst mit gebrauchten Stiften der Kinder aus dem Heim auf Kartons und Altpapier. Mit Begeisterung haben die Mitbewohner und die Heimleitung meine Arbeit aufgenommen. So wurden die Bilder im Gang aufgehängt und gezeigt. Dadurch fand die erste Begegnung mit Frau Ingrid Rösler, der Leiterin der Diakonie in Reichenbach, statt. Und so kam es dann zu einer ersten, zweiten und dritten Ausstellung innerhalb von zwei Jahren an öffentlichen Orten in Zwickau, Plauen und Reichenbach.

Anfänglich waren meine Bilder voller Empfinden, spiegelten die Erlebnisse in meiner Heimat wider und wie die Menschen dort der politischen Situation ausgesetzt waren. Auch die Sehnsucht nach Musik, Literatur und meiner Familie kam zum Ausdruck. Die Bilder dokumentierten meine Fluchterlebnisse, meine Einsamkeit und das ständige Gefühl der Unsicherheit wegen einer möglichen Abschiebung.

Als ich dann als politischer Flüchtling anerkannt wurde, öffnete sich ein neuer Horizont und so kam ich nach Oldenburg. Meinen Lebensunterhalt habe ich mit der Arbeit in verschiedenen Branchen bestritten. Ich war tätig als Maler und Lackierer in einer Möbelwerkstatt, als Helfer in einer Baumschule, in einer Restaurantküche und vieles mehr. Während der darauffolgenden Zeit in der Ausbildung als Metallbauer habe ich nicht nur Auftragsarbeiten durchgeführt, sondern auch Metallkunstwerke gefertigt. Leider blieb die Realisation größerer Metallprojekte wegen fehlender finanzieller Unterstützung auf der Strecke.

Mit den erweiterten Sprachkenntnissen begann ich, mich in die Erkundung der europäischen Kunst zu vertiefen. Auf diesem Weg entdeckte ich verschiedene Richtungen für mich selbst und somit benannte ich die Projekte nach den neuen Phasen meiner Arbeit. Mit „Strich-und-Farbe“ fing ich an, meinen eigenen Ausdruck zu entwickeln. Das Thema Abstraktion habe ich aufgegriffen, um das Verhältnis zwischen modernen Menschen und alten Kulturen und Zivilisationen darzustellen. Die moderne und eigenwillige Umsetzung des Balletts „Schwanensee (Tschaikowsky) von Matthew Bourne hat mich zu einer besonderen Bilderreihe inspiriert. Bei dem Thema „Versuchung habe ich wieder mit einer Reihe gearbeitet und das Motiv atmosphärisch variiert. Mein Schaffen habe ich mit Aktstudien und dem Porträt zeichnen erweitert.

Als Reaktion auf die Entwicklung in der Welt, speziell im Nahen Osten, entstanden Schwarz-Weiß-Bilder unter dem Titel „Mensch und Macht„. Der Text dazu und die Sammlung der Bilder wurde nach langer Ablehnung (wegen politisch brisanter Art der Darstellung) als Buch in Kurdisch, Deutsch und Englisch gedruckt und veröffentlicht, und fand somit ein breites Publikum. Die Ausstellung „Mensch und Macht“ fand im Jahr 2013 in Reichenbach statt.

Die Einzelausstellung „Schawan: Sichtweisen“ fand im Jahr 2014 im Heimatmuseum von Wiefelstede statt. In der Alten Brennerei in Etzhorn, Oldenburg waren 2015 einige meiner Arbeiten zu sehen. Seit vier Jahren bin ich Mitglied in der Galeriegemeinschaft Kusber und habe die dort entstandenen Zeichnungen und Landschaftsmalereien einzeln und mit der Gruppe ausgestellt.[/ezcol_3quarter_end]


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